Das Geläut der Petruskirche hatte ursprünglich vier Glocken (750 kg, 500 kg, 350 kg, 200 kg) aus der Glockengießerei Laucha, die auf die Töne f-as-b-des gestimmt waren. Im ersten Weltkrieg wurden im Juni 1917 die Glocken as, b und des auf Anordnung des Reichsmilitärfiskus zur Sammelstelle Turnhalle Roßplatz gebracht und das Glockengut für Waffenproduktion verwendet. Im Jahre 1925 wurde das Geläut auf 3 Glocken: des (Ehrenglocke) - f (Stundenglocke) - as (Kinderglocke) ergänzt. Diese Glocken wurden von der Firma Schilling in Apolda im Auftrag der Petrusgemeinde gegossen. Und wieder mussten für einen Krieg Glocken geopfert werden. Die zweite Ablieferung im Februar 1942 verschonte nur die kleinste Glocke. 1958 bot das Konsistorium Magdeburg der Petrusgemeinde eine Bronzeglocke aus Kühnhausen mit dem Schlagton fis an. Das Zweigeläut könnte später sowohl durch ein h als auch ein tiefes e ergänzt werden. Eine aus der Gemeinde Ermstedt bei Erfurt stammende h-Bronzeglocke wurde im September 1958 von Wutke empfohlen. Sie würde mit der fis-Glocke zu einem fis-gis-h Dreigeläut harmonieren. Die Petruskirche hatte wieder drei Glocken.
(aus: Petruskirche zu Halle-Kröllwitz 1901-2001, Beitrag von Werner Essl)
Im Jahre 2013 konnte die Glockenanlage von der Fa. Beck aus Kölleda grundlegend saniert werden. Die Glocken erhielten Holzjoche, neue Klöppel und Antriebstechnik. Die Glocken 2 (gis) und 3 (h) tauschten ihre Plätze. Die Glocke 2 wurde an einem geraden Joch aufgehängt. Der Stahlglockenstuhl erhielt einen Rostschutzanstrich. Die Finanzierung wurde durch Spenden an den Förderverein und beantragte Mittel aus dem Baulastfond des Kirchenkreises abgesichert. Von der Fa. Beck wird die Glockenanlage jährlich gewartet.
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